Kirche "St. Nikolaus"

in Walting / Pfünz im Naturpark Altmühltal



Die erste Pfünzer Kirche (13.-15. Jahrhundert) stand auf dem Bergplateau südwestlich über dem Ort ("Kirchberg") und war nur etwa 40 m vom einstigen Römerkastell entfernt auf den Grundmauern eines römischen Tempels errichtet. Das heutige Kirche St. Nikolaus in Pfünz im Altmühltal Gotteshaus, die kath. Filialkirche St. Nikolaus (Pfarrei Hl. Familie, Eichstätt), liegt mitten im Dorf. Sie ist an Sonn- und Feiertagen tagsüber zugänglich. Die Kirche wurde unter Bischof Gabriel von Eyb (1496/1535) erbaut (Wappen am Schlußstein des Chorgewölbes und am Taufstein) und 1728 barockisiert.
Aus der spätgotischen Erbauungszeit haben sich von der Kircheneinrichtung ein achteckiger Taufstein (linke Langhausnische), eine Holzfigur des Kirchenpatrons St. Nikolaus (rechte Langhausnische) und wohl etwas früher (um 1470) entstanden die Madonna auf dem linken Seitenaltar erhalten. Tafelbild "Christus als Kelterer" über dem Taufstein ist genau 400 Jahre alt und stellt als Kunstwerk eine Rarität dar. Die Barockzeit gab der Kirche u. a. die schöne Rosenkranzmuttergottes am Chorbogen (um 1700) und den Hochaltar (1754), eine Arbeit des Eichstätter Schreiners Anton Bochler, die mit dem prächtigen Wappen des Fürstbischofs Johann Anton von Freyberg geschmückt ist. Ein besonderes Kleinod des Spätbarocks / Frührokokos ist die elegante Kanzel, die nach der Säkularisation aus dem aufgehobenen Notre-Dame-Kloster in Eichstätt nach Pfünz kam. Sie ist eine Schöpfung Ehrgott Bernhard Bendls, des angesehensten Bildhauers Augsburgs seiner Zeit, der eine Tochter im Pensionat von Notre-Dame hatte und deshalb die Kanzel um 1725 unentgeltlich für die Klosterkirche anfertigte. Das an die letzten Jahre des Hochstifts Eichstätt erinnern die klassizistischen Seitenaltäre; die fürstlichen Insignien an den dort angebrachten Wappen des Stifters, des letzten Eichstätter Fürstbischofs Joseph von Stubenberg, der sich im Schloß Pfünz gerne aufhielt, deuten darauf hin, daß die Altäre noch vor der Säkularisation, also kurz vor 1802, angefertigt wurden.