Schloß Inching

in Walting / Inching im Naturpark Altmühltal



Das Schloß liegt an der Altmühl und beherrscht zusammen mit der Kirche als malerische und architektonisch reizvolle Anlage das Dorf- und Landschaftsbild. Vom rechten Altmühlufer hat man den besten Blick auf diese Baugruppe.
Der rechteckige Bau hat das flache Dach eines Jurahauses. Doch Dachaufbauten, der Halbrunderker mit der Zwiebelhaube an der Altmühlseite und der Gartenpavillion aus dem Spätrokoko machen daraus ein bezauberndes Schlößchen.
1055 wird Inching erstmals urkundlich erwähnt. Mit Adelbero von Inchhingen ist 1166 der einzige Ortsadelige bezeugt. Der Bischof von Eichstätt übereignete bereits 1260 die Kirche von Inching dem Domkapitel, das bis 1806 die Dorf- und Gemeindeherrschaft ausübt.
Als Besitzer des Schloßgutes verkauft Domdekan Rudolf Dietrich Freiherr von Freyberg 1714 sein "Fischgut" zu Inching mit Gärten, Wiesen, Äcker und Fischwassern an den Domherrn Freiherr Gottfried Ignatz von Pfürdt (gest. 1726). Dessen Wappen schmückt die halbrunde Kuppel des von Garbriel de Gabrieli errichten Saalaufbaus. Die freihängende Festons mit Rosen, die den Saal optisch mit dem Erker verbinden, werden als einmalig bezeichnet. Die Hohkehlen des Saales sind mit Stuckaturen verziert. Zwei anliegende Kabinette mit Flachkuppeln und Laternen zeigen Arkantusranken und Bandelwerk um 1715.


Schloss Inching im Naturpark Altmühltal


Spätere Besitzer sind der Domprobst Franz Heinrich Freiherr von Kageneck, der Domherr Franz Heinrich von Andlau und als letzter fürstlicher Besitzer vor der Säkularisation Domherr Maria Casemir Graf Schenk von Castell, 1810 gestorben.
Den Salon an der Südostecke des 1. Obergeschosses schmückt Deckenstuck aus der Zeit von 1700. Seine Wände sind mit einer Leinwandtapete bespannt, die Muscheln und Blumenstücke zeigt. Sie stammt wohl aus der selben Zeit wie der sechseckige gußeiserne Ofen (Bez. 1805). Im Erdgeschoß strahlt die ehemalige Verwalterwohnung rustikale Gemütlichkeit aus. Sie wird heute als ökologisch verträgliche Ferienwohnung genutzt. Vom alten Garten mit einem kleinen Rokokopavillion führen wenige Stufen hinab zum Fluß. Dieser lädt zu einer romantischen Kahnpartie oder zum erfrischenden Bad ein.
Im Jahr 1919 erwarb der Denkmalpfleger, Architekt, Maler und Fotograf Ministerialrat Heinrich Ullmann (1872-1953) das Anwesen. Er hat sich besonders um die Erforschung, Dokumentation und den Erhalt der typischen Altmühl-Jura Hauslandschaft verdient gemacht und ein umfangreiches Werk hinterlassen.