Archäologischer Lehrpfad
"Vorzeitfestung Schellenburg"

in Kinding / Enkering im Naturpark Altmühltal



Die Ernährung

Das Leben beruhte in der Urnenfelderzeit (13.-9. Jh. v. Chr.) generell auf Ackerbau und Viehzucht. In einem Gebiet wie der südlichen Frankenalb mit wenigen guten Ackerböden spielte die Viehhaltung allerdings eine größere Rolle als beispielsweise in den fruchtbaren Landschaften südlich der Donau.
Schon aus Platzgründen lagen die Äcker in der Regel außerhalb der Befestigungen. Als hauptsächliche Nahrungsquelle Lehrpfad in Enkering im Naturpark Altmühltal wurde Zwergweizen, Gerste, Emmer, Dinkel und Einkorn angebaut. Das Getreide wurde mit Sicheln geerntet und auf Handmahlsteinen zu Mehl verarbeitet. Aus dem Brotteig formte man rundliche Laibe, die in kleinen Kuppelöfen gebacken wurden.
Ein wichtiger Bestandteil der pflanzlichen Nahrung waren auch Hülsenfrüchte wie Ackerbohnen, Linsen und Erbsen. Der Anbau von Lein diente nicht nur der Gewinnung von Öl, sondern auch von Flachsfasern für die Herstellung von Leinenstoffen. Gemüse, Salate und Obst besaßen einen geringeren Stellenwert als heute.
Die fleischliche Ernährung stützte sich vor allem auf Rinder, die auch als Zugtiere vor Pflug und Wagen gespannt wurden. Daneben zeigen die aufgefundenen Tierknochen die Haltung von Schweinen, Schafen und Ziegen an. Hühner kannte man damals noch nicht, sie wurden erst in keltischer Zeit nach Mitteleuropa eingeführt. Die Jagd hatte nur geringe Bedeutung. Dagegen werden Fische aus Anlauter und Altmühl öfter auf dem Speisezettel der Siedler auf der Schellenburg gestanden haben.
Hunde waren schon etliche Jahrtausende lang häufige Begleiter der Menschen. Pferde galten als Statussymbol, ihr Besitz war ausschließlich den Angehörigen des Kriegeradels vorbehalten. Sämtliche Haustierarten erreichten nur 3/4 der heutigen Körpergrößen. Das Nutzvieh ist meist auch in den wärmeren Jahreszeiten innerhalb der Befestigungen gehalten worden.