Keltenschanze

in Thalmässing / Ohlangen im Naturpark Altmühltal



Viereck- oder auch "Römerschanzen", wie sie der Volksmund wegen ihrer Ähnlichkeit mit römischen Marsch- oder Legionslagern mitunter fälschlicherweise nennt, ziehen schon seit fast 100 Jahren das Interesse der Wissenschaft auf sich. Glaubte man zunächst an eine militärische Nutzung, später an eine Verwendung als Viehpferch, so steht heute fest, daß es sich hierbei um spätkeltische Heiligtümer handelt (ca. 150-50 v. Chr.).
Das Hauptverbreitungsgebiet ist der Raum zwischen den Alpen und dem Main.
Die Viereckschanzen, bestehen aus einem Wall und einem Graben, können einen quadratischen oder rechteckigen Grundriß haben, in Ausnahmefällen auch als Fünfeck oder Parallelogramm angelegt sein. Die durchschnittliche Größe beträgt 80 x 100 m. Gelegentlich liegen zwei oder drei dieser Erdwerke unmittelbar nebeneinander.
Ins Innere gelangt man durch ein Tor, das üblicherweise an der Ostseite angelegt war; seltener an der West- oder Südfront, jedoch niemals an der Nordseite.


Keltenschanze in Thalmässing im Altmühltal


Archäologische Forschungen der letzten Jahre erbrachten neue Erkenntnisse zur Nutzung der Viereckschanzen. Regelhaft scheinen bis zu 35 m tiefe Schächte zu sein, für die eine kultische Verwendung für Opferungen angenommen wird.
Die Viereckschanze von Ohlangen zählt zu den größten und besterhaltenen in Bayern. Die 150 x 100 m große Anlage ist in etwa nach den Himmelsrichtungen orientiert, an der Südostecke allerdings durch einen in neuerer Zeit angelegten Weg stark gestört. Der Zugang in den Innenraum befindet sich in der Mitte des Ostwalls. Funde, die in Zusammenhang mit der Anlage stehen, wurden bisher nicht bekannt.