Burgruine Bechthal

in Bechthal im Naturpark Altmühltal



Wenn auch Burgruine und Dorf Bechthal nicht zur Großgemeinde Titting gehören, doch stehen die Burg Bechthal und deren Besitzer in enger Beziehung zu Titting. Die Geschichte des Dorfes ist mit der der Burg identisch.
Die Burgruine Bechthal liegt ca. 500 m südöstlich des Dorfes auf einem schmalen, nach zwei Seiten steil abfallenden Höhenrücken. Die Bechthaler waren ursprünglich eine Ministerialienfamilie des Hochstiftes Eichstätt (Ministeriale = ritterlicher Dienstmann). Im 13./14. Jahrhundert gelang ihnen jedoch die Errichtung eines kleinen selbständigen Burgruine bei Titting im Altmühltal Herrschaftsgebietes. Im 14. Jh. war Chunrat der Pechtaler gleichzeitig Herr in Titting und zu Beginn des 15. Jh. wird Hermann von Pechtal als Ortsherr von Titting genannt. In dieser Zeit umfaßte die Herrschaft Bechthal die Dörfer Bechthal, Titting, Stadelhofen, Oberkesselberg, Bürg und Reuth am Wald und hatte außerdem Streubesitz in weiteren 87 Orten. Von 1414-1484 saßen die Erlingshofer auf der Burg Bechthal. Noch heute befindet sich der Grabstein der Jungfrau Brigitta v. Erlingshofen, gestorben 1450, in der Bechthaler Kirche. Nach 1484 wechselten die Besitzer der Burg häufig, bis 1544 der Bischof von Eichstätt, Moritz von Hutten, zusammen mit Titting eine Hälfte der Burg Bechthal käuflich erwerben konnte, während die andere Hälfte erst 1557 durch Kauf zum Bistum Eichstätt kam.
Die Bischöfe von Eichstätt hatten an der Burg kein großes Interesse, die Verwaltungsfunktion übernahm das Pflegeamt Titting / Raitenbuch. Ob die Burg durch kriegerische Ereignisse zerstört wurde oder zerfiel, weil sie nicht genutzt bzw. instandgehalten wurde, ist nicht geklärt. Nürnberger Chronisten sollen berichten, daß Bechthal 1633 von den Schweden unter Oberst Sperreuth durch Geschützfeuer nahezu völlig zerstört wurde. Bei Grabungen im Areal der ehemaligen Burg Bechthal sollen ausgedehnte Brandspuren und auch Kanonenkugeln gefunden worden sein.